Last Updated on 21. September 2025 by Andreas Andel

HOMBURGER RUNDSCHAU

Wie Schüler für Sport begeistert werden

Rund 240 Kinder der Grundschule Bruchhof schnupperten bei einem Projekttag in verschiedenste Sportarten hinein – von Tischtennis bis Jugger.

Von Stefan Holzhauser

BruchhofDer Stadtverband für Sport Homburg hat zusammen mit der Grundschule Bruchhof einen Projekttag Schule und Verein veranstaltet. Rund 240 Kinder der Schule hatten dabei die Möglichkeit, auf dem Innen- und Außengelände bezüglich des Angebots von etlichen Vereinen aus der Umgebung hineinzuschnuppern.

Thorsten Schmitt, Uwe Junkes, Manuel Reichhart und Robert Wrobel (von links) präsentierten die TTF Homburg-Erbach.
Foto: Stefan Holzhauser

 

 

 

 

Thomas Clemenz ist beim Stadtsportverband der 2. Vorsitzende. „Unsere Veranstaltung wird im jährlichen Wechsel stets an verschiedenen Grundschulen im Homburger Stadtgebiet durchgeführt. Hier an der Grundschule in Bruchhof hat unter der Woche eine Sportwoche stattgefunden – und nun wird am heutigen Samstag diese Woche mit einem weiteren tollen Programm zu Ende geführt“, erklärte Clemenz. Im Vorfeld sei mit den teilnehmenden Vereinen eine Ortsbegehung durchgeführt und ein genauer Ablaufplan erstellt worden. Man achte darauf, dass sich ortsansässige Vereine vorstellen, damit die Kinder und ihre Eltern keine langen Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen. Außerdem versuche man, auch weniger bekannte Sportarten ins Programm aufzunehmen. Es sei wichtig, die Kinder für den Sport zu begeistern – und das könne nur im Zusammenwirken zwischen Eltern, Schulen und Vereinen gelingen.

Schulleiterin Miriam Eckstein freute sich über die große Angebotsvielfalt von Vereinen an ihrer Schule. „Eigentlich müssten wir aber die Vereine in die Nachmittagsbetreuung hineinbekommen. Wenn die Kinder bis 17 Uhr hier sind, wird dann anschließend sein Kind nicht mehr irgendwo hingefahren, um noch Vereinsangebote wahrzunehmen. Natürlich ist die Kostenfrage ein großes Problem. Nicht jede Trainingsstätte ist für uns Schulen kostenfrei nutzbar. Und auch viele Trainer kosten Geld und können ihr Training nicht ehrenamtlich anbieten“, erklärte Eckstein. Es sei extrem wichtig, dass die Kinder genügend Sport betreiben, um ihre motorischen Fähigkeiten verbessern zu können.

Eine der am Samstag in Bruchhof vorgestellten Sportarten war Jugger. Dabei handelt es sich um eine noch relativ neue Sportart, bei der Eigenschaften von verschiedenen Teamsportarten wie Handball und Rugby mit Elementen von Individualsportarten wie Fechten oder Ringen verknüpft werden.

Jugger bezeichnet dabei sowohl das Spiel an sich als auch die Spieler. Bei dieser Sportart geht es darum, den Spielball (Jugg) so oft wie möglich in das gegnerische Tor (Mal) zu platzieren und so einen Punkt für das eigene Team zu erzielen. Jugger ist ein echtes Teamspiel, da nur der Läufer die Punkte erzielen kann. Er ist ungeschützt und muss von seinen Feldspielern sicher ans Ziel gebracht werden. Die Spielgeräte und Utensilien sind alle gepolstert, sodass nichts passieren kann.

Andreas Brixner ist beim 1. Juggersportclub Saar-Pfalz der 2. Vorsitzende. Im Sommer wird in Limbach und im Winter im Sportzentrum Homburg-Erbach trainiert. „Bei unserer Sportart gibt es viele Erfolgserlebnisse. Man rennt viel und hat jede Menge Spaß. Es macht in etwa ab einem Alter von neun Jahren Sinn, bei uns mitzumachen“, meinte Brixner. Er sei über ein Buch zu Jugger gekommen. Diese Sportart habe ihm vom ersten Moment an sehr gut gefallen. Bei Jugger kommen alle Generationen und Geschlechter zusammen.

In der Sporthalle präsentierten die TTF Homburg-Erbach Tischtennis. „Die Schule hier bietet auch Steinplattentischtennis im Freien an. Da würde es sich auch anbieten, einmal ein Steinplattenturnier durchzuführen“, meinte der Jugendwart der TTF Homburg-Erbach, Uwe Junkes. Man sei im Verein sehr breit aufgestellt und biete nicht nur Tischtennistennis für sämtliche Generationen an, sondern auch Übungseinheiten für von der Krankheit Parkinson betroffene Menschen. Tischtennis sei für diese Menschen die optimale Sportart, um sich fit für den Alltag zu machen. Kinder sind ab einem Alter von sieben Jahren willkommen, trainiert wird im Kinder- und Jugendbereich dienstags von 18.15 bis 19.15 Uhr in der Sporthalle der Erbacher Sandrennbahnschule. Dabei komme auch ein Ballroboter zum Einsatz, der ständig neue Bälle ausspucke und so für großen Spaß sorge.

In Bruchhof vor Ort waren auch zwei Vertreter des Hundesportzentrums Homburg-Kirrberg samt ihren Vierbeinern. Michael Burbach ist der 1. Vorsitzende des Vereins. „Wir wollen hier den Kindern zeigen, wie man mit Hunden umgeht. Wer vorher noch nie einen Hund angefasst hat, muss oft zunächst seine Angst überwinden. Nachher ist es dann aber ein richtiges Glücksgefühl. Bei uns wird neben der Ausbildung auch Rettungshundesport angeboten. Dabei setzen die Hunde unter anderem ihre Nase ein. Verantwortung für einen Hund zu übernehmen schult fürs Leben“, betonte Burbach. Und sein Vereinskamerad Bruno Maier ergänzte: „Viele Menschen befürchten, dass die Kosten – beispielsweise für den Tierarztbesuch – gerade mit zunehmendem Alter des Hundes zu hoch werden. Diesbezüglich lohnt sich eine Operationsversicherung.“