Last Updated on 1. November 2025 by Andreas Andel

Irgendwie fühlte man sich doch an den Schlager erinnert, den Conny Froboess 1962 sang. Genau genommen waren es aber drei Tischtennisfreunde, die sich auf den Weg machten, um beim PingPongParkinson Weltcup 2025 in Lignano (Italien) teilzunehmen: Kurt Pierrot, Dieter Hess und Mario Müller.

Während Pierrot und Hess bereits bei vier bzw. drei Weltmeisterschaften Erfahrungen sammeln konnten, war es für Mario Müller erst der zweite Einsatz auf internationalem Niveau. Insgesamt waren rund 330 Spielerinnen und Spieler aus 26 Ländern gemeldet. Das Turnier erstreckte sich über die komplette Woche vom 20. bis 26. Oktober 2025 und umfasste Wettbewerbe im Einzel, Doppel und Mixed-Doppel, jeweils in Klassen eingeteilt nach dem Grad der Beeinträchtigung. In der Klasse 1 – also der Kategorie mit der geringsten Beeinträchtigung – traten Hess und Pierrot an und gingen auch im Doppel gemeinsam an den Tisch.

Der Montag stand im Zeichen der Anreise, der Akkreditierung und des Bezuges der Hotelzimmer. Am Nachmittag folgte eine feierliche Eröffnungszeremonie, die eindrucksvoll zeigte, welche internationale Bedeutung dieses Turnier inzwischen erlangt hat.

Ab Dienstag wurde es dann ernst: Die Einzelwettbewerbe begannen mit einer Gruppenphase, in der jeder Teilnehmer mindestens vier Spiele absolvieren musste. Parallel dazu starteten die Doppel- und Mixed-Doppel-Konkurrenzen. In der großen Sporthalle herrschte reges Treiben an insgesamt 36 Tischen, doch dank der guten Organisation blieb auch Zeit, zwischendurch Kraft zu tanken.Dieter Hess und Kurt Pierrot

Dieter Hess erwischte eine besonders stark besetzte Vorrundengruppe und musste sich – trotz engagierter Leistungen – ohne Satzgewinn mit der Trostrunde begnügen. Kurt Pierrot hingegen konnte zwei seiner vier Gruppenspiele gewinnen und sich damit für die Hauptrunde qualifizieren.Juliane Brauckmann und Kurt Pierrot

Auch in den Doppelwettbewerben ging es für beide zunächst in die Trostrunde. Dort belegte Kurt Pierrot an der Seite von Juliane Brauckmann einen hervorragenden zweiten Platz. Das Doppel Hess/Pierrot unterlag im Halbfinale einem starken Duo aus Frankreich. Dieter Hess, der im Mixed-Doppel mit Nadine Klein antrat, erreichte in der Hauptrunde immerhin das Viertelfinale – ein schöner Erfolg.

Für Mario Müller, der in Klasse 3 antrat, stand zunächst das Sammeln von Erfahrung im Vordergrund. Nach fünf zum Teil sehr engen Vorrundenspielen feierte er in der Trostrunde sein erstes Erfolgserlebnis und schaffte dort den Einzug ins Achtelfinale.

Wie bei den meisten Turnieren der PingPongParkinson-Familie stand auch in Lignano der gesellschaftliche Aspekt und der Austausch untereinander klar im Vordergrund. Trotzdem zeigte sich Kurt Pierrot am Ende zufrieden mit seiner sportlichen Bilanz – immerhin zwei Medaillen – auch wenn er nach eigener Einschätzung nicht ganz sein volles Potenzial abrufen konnte.

Kritisch äußerten sich einige Teilnehmer zu den Rahmenbedingungen. In nationalen Turnieren sind die „Parkies“ oft verwöhnt, wenn von Verpflegung bis Unterbringung alles perfekt organisiert ist. In Lignano musste man in dieser Hinsicht jedoch einige Abstriche machen und sich teilweise selbst versorgen. Auch die Hotelunterkunft bezeichneten viele als eher einfach. Angesichts eines Eigenaufwands von rund 1.500 Euro pro Teilnehmer tat das schon ein wenig weh.

Doch der Blick geht nach vorne: Die nächste Weltmeisterschaft – die World Parkinson’s Table Tennis Championships – findet bereits vom 26. bis 30. November 2025 in Helsingborg (Schweden) statt. Zwei Weltmeisterschaften in einem Jahr? Das mag überraschen, doch tatsächlich handelt es sich um Veranstaltungen verschiedener Verbände, ähnlich wie man es aus anderen Sportarten (z. B. Boxen) kennt.

Von den Tischtennisfreunden Homburg-Erbach wird diesmal nur Kurt Pierrot am Start sein – und wir alle drücken ihm die Daumen, dass er erneut eine Medaille mit nach Hause bringt!