Feierstunde zum Abschied von Yang Ying

Seit April 2016 Stützpunkttraining in Erbach

Seit April 2016 leitete Yang Ying bei den Tischtennisfreunden Homburg-Erbach jeden Donnerstag das dezentrale Stützpunkttraining des STTB im Ostsaarkreis. An diesem Training nahmen im Laufe der vergangenen drei Jahre mehr als 30 Nachwuchs-Tischtennisspielerinnen und –spieler aus verschiedenen Vereinen teil, darunter einige der größten Talente des Ostsaarkreises.

Kleine Auswahl aus dem Trophäenschrank der TTF

Insbesondere die TTF Homburg-Erbach verdanken der Arbeit Yang Yings unzählige Erfolge im Nachwuchsbereich – Beispiele seien hier nur genannt: 2x Teilnahme an den Südwestdeutschen Mannschaftsmeisterschaften der Schüler, Qualifikation der Jugendmannschaft für die Saarlandliga, etliche Kreispokalsiege der Schüler und Jugendmannschaften, Kreismeistertitel im Einzel, große Erfolge bei STTB-Landesmeisterschaften und Ranglistenturnieren im Einzel.

Am Donnerstag, den 16.Mai 2019 war es nun soweit:

die Tischtennisfreunde Homburg-Erbach verabschiedeten Yang Ying ab 18.00 Uhr im Rahmen einer kleinen Feierstunde in ihren wohlverdienten Ruhestand! Auch die Presse war vor Ort und wird in Kürze berichten!

Sportwart Peter Poeggel und                        1. Vorsitzender Thorsten Schmitt wünschen Yang Ying für ihren weiteren Lebensweg alles Gute!

 

 

 

Werdegang Yang Ying: Seltene Einblicke – Quelle: Saarbr. Zeitung – 19.2.2013

Saarbrücken. „Es ist alles Schicksal“, glaubt Ying Yang. Ihr ganzes Leben bestehe aus vielen Prüfungen und alles sei vorbestimmt. Seit 25 Jahren ist die Chinesin Verbandstrainerin des Saarländischen Tischtennis Bundes (STTB). „Nach einem langen Weg fühl ich mich richtig wohl hier. Das Saarland ist eine zweite Heimat für mich geworden“, betont die 58-Jährige. Vor mehr als 30 Jahren war sie die erste Tischtennis-Spielerin, die ihr Land verlassen durfte. „In China waren Privatreisen unmöglich, und selbst mit dem Verband wurden wir streng kontrolliert.“ Umso glücklicher war sie, als sie 1980 zum DSC Kaiserberg-Duisburg wechseln konnte. „Das war eine einmalige und große Chance für mich“, erzählt Yang, „es war schon immer mein Traum, im europäischen Ausland zu spielen, schon als kleines Kind“. Dabei hat ihre Tischtennis-Karriere mit elf Jahren relativ spät begonnen. „Bei einem Nachbar“, erinnert sie sich, „er hat einfach eine Tür ausgehängt, auf zwei Böcke gestellt und ein Netz darüber gespannt“. Ihr Vater, ein Geschichts-Professor, hätte es sicher lieber gesehen, wenn sie, wie ihr Bruder und ihre Schwester, studiert hätte. „Trotzdem hat er mich immer unterstützt“, sagt Yang.

Elf Jahre später – 1977 – wurde sie in Birmingham Weltmeisterin im Doppel. In Duisburg hat sie mit der deutschen Meisterschaft, dem Pokal und dem Europapokal alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. „Es war allerdings sehr spät für mich“, sagt Yang, die zu dieser Zeit schon acht Jahre lang in der chinesischen Nationalmannschaft spielte. Eine sehr lange Zeit, wenn man bedenkt, wie viele junge Talente jedes Jahr in China nachrücken.

Deutschland hatte sie schon gereizt, als sie bei einem internationalen Turnier in Hannover die deutschen Tugenden kennen und schätzen gelernt hat – weil sie zu ihr passten. „Zuverlässigkeit, Disziplin und Fleiß. Das hat mir sehr gefallen“, erzählt die 58-Jährige. Als sie nach einer Saison wieder nach China zurückkehrte, fing Ying Yang an, als Trainerin zu arbeiten – ebenso zuverlässig, diszipliniert, fleißig und mit der nötigen Begeisterung. Bei Turnieren verließ sie die Halle nur zum Schlafen und Essen, beobachtete ihre Gegner und deren Taktik. „Ich bin nicht sehr gesellig“, gibt sie zu. Lieber nimmt Yang sich ein Buch, oder hört Musik, „aber die Arbeit als Trainer hat mir einfach Spaß gemacht“, sagt sie.

Ob in China, mit der Niederländerin Bettine Vriesekoop, oder mit den Herren des ATSV Saarbrücken Ende der 1980er Jahre – Yang war immer erfolgreich. 1990 fing sie dann beim Saarländischen Tischtennis-Bund an. „Das war ein Traum“, erinnert sich die Chinesin. Auch wenn die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen anders ist. „Es geht nicht mehr nur um Leistungssport, sondern um ihre Persönlichkeits-Entwicklung“, betont Yang, „jedes Kind ist anders, nur mit Disziplin kommt man nicht weiter“. Da hilft es ihr, dass sie „selbst ein großes Kind sein kann“, wie sie mit einem glücklichen Lächeln sagt – weil das Schicksal es immer gut mit ihr gemeint habe.

„Zuverlässigkeit, Disziplin und Fleiß. Das hat mir sehr gefallen.“

Yang Ying über deutsche Tugenden